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Sonne nach Haartransplantation – Risiken und Gefahren

Sonne nach Haartransplantation
Dr. Ahmet Murat

Medically reviewed by Dr. Ahmet Murat, MD
Written by Mehmet Y. — Updated on Juli 16th, 2025

Direkte Sonneneinstrahlung gilt kurz nach einer Haartransplantation als problematisch und es wird zumeist davon abgeraten, sich ein ausgiebiges Sonnenbad nach dem Eingriff zu gönnen. Was aber ist eigentlich das Problem an der Sonne nach Haartransplantation? Sind die Risiken reell und welche Gefahren bestehen, wenn Sie sich entgegen der Empfehlung doch der direkten Sonneneinstrahlung aussetzen?

Heute klären wir für Sie auf, warum Sie nach einer Haartransplantation die Sonne meiden sollten und zeigen Risiken und Gefahren auf, die Sie bedenken und kennen sollten. Außerdem erfahren Sie, wie Sie sich vor der schädlichen UV-Strahlung schützen können und ab wann ein gemütlicher Nachmittag in der prallen Sonne wieder bedenkenlos möglich ist.

Einfluss der Sonne auf den Heilungsprozess

Bei einer Haartransplantation handelt es sich um eine medizinische Behandlung, bei der Mikroverletzungen entstehen. Die empfindliche Kopfhaut weist in Folge der Transplantation also kleine Wunden auf, die sehr nah beieinander liegen und teilweise fließend ineinander übergehen. Besonders der Spenderbereich wird, auch wenn der Eingriff minimalinvasiv ist, beansprucht.

Die direkte UV-Strahlung kann sich negativ auf den Heilungsprozess und auf das Anwachsen von den transplantierten Haaren auswirken. Das heißt im Klartext, dass die Heilung verlangsamt wird, die transplantierten Grafts Schädigungen erfahren und sogar Entzündungen hervorgerufen werden können.

Mögliche Folgen von Sonne nach Haartransplantation

Welche Folgen können die UV-Strahlen für den Heilungsprozess und die verpflanzten Haarfollikel haben?

  • Erhöhte Gefahr eines Sonnenbrands auf der Kopfhaut
  • Gesteigertes Infektionsrisiko
  • Mögliche Pigmentstörungen
  • Das Anwachsen der transplantierten Haarfollikel kann behindert werden und Grafts können sogar absterben
  • Ablösen schützender Krusten, vor allem durch Schweiß
  • Schmerzen in den betroffenen Bereichen

Schwitzen als zusätzliches Problem

Nach einer Haartransplantation wird nicht nur empfohlen, sich vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen, sondern auch, körperliche Anstrengung weitestgehend zu vermeiden. Ein entscheidender Grund dafür ist, dass schwitzen eine ernsthafte Gefahr für den Heilungsprozess und das Anwachsen von locker sitzenden Grafts darstellt. Die transplantierten Haare sind direkt nach dem Eingriff noch nicht fest in der Kopfhaut verwurzelt und Sie laufen Gefahr, dass sich die Follikel ablösen.

Außerdem erhöht das Schwitzen die Infektionsgefahr und kann Komplikationen im Heilungsprozess bedingen. Nach der Haartransplantation bilden sich Krusten, als Reaktion auf die Verletzungen. Diese Krusten schützen die betroffenen Bereiche vor Keimen und Bakterien. Der Schweiß kann dafür sorgen, dass die Krusten sich ablösen und bietet Infektionserregern somit die Möglichkeit, in den Organismus einzudringen.

Wie man sich am besten schützt

Es gibt natürlich Möglichkeiten, um die Gefahren durch UV-Strahlung und Schweiß zu minimieren. Mindestens die erste Woche nach der Haartransplantation in der Türkei sollten Sie allerdings, wenn möglich, zu Hause bleiben und den direkten Kontakt mit der Sonne vermeiden. Jede Belastung ist eine zusätzliche Herausforderung für Ihren Körper, der sich am besten erholt, wenn er sich ganz auf die Wundheilung konzentrieren kann. Mindestens 2 Wochen lang sollten Sie also Ihrer Gesundheit die oberste Priorität geben.

Wenn sich der Kontakt mit der Sonne nicht verhindern lässt, ist eine Kopfbedeckung notwendig. Dabei ist darauf zu achten, dass selbige nicht eng an der Kopfhaut anliegt. Enge Kopfbedeckungen können im schlimmsten Fall verkleben und die frisch transplantierten Grafts herausreißen. Stattdessen werden zum Beispiel Fischerhüte empfohlen. Diese liegen nicht direkt auf der Kopfhaut an und lassen der Wunde ausreichend Raum zum Atmen. Auf Sonnencreme und ähnliche Produkte sollten direkt nach dem Eingriff (bis zum natürlichen Abfallen der Krusten) außerdem ebenfalls verzichten. Bitte folgenden Sie den Anweisungen Ihres behandelnden Arztes der Hermest Clinic.

Verschwitzter Mann
Verschwitzter Mann

Ab wann ist die Sonne kein Problem mehr?

Wie beschrieben sollten Sie mindestens 2 Wochen (besser 4) direkte Sonneneinstrahlung vermeiden und stattdessen schattige Plätze vorziehen. Nach den ersten Wochen ist eine Kopfbedeckung wichtig, auch wenn Sie die Sonne nicht gänzlich meiden müssen. Gehen Sie dabei möglichst vorsichtig vor und tragen Sie einen Hut, der Sie vor der direkten UV-Strahlung schützt.

Wann Sie wieder gefahrlos die Sonne genießen können, hängt immer von individuellen Faktoren und dem tatsächlichen Heilungsverlauf ab. Nach etwa 3 Monaten sollte aber im Regelfall keine erhöhte Gefahr mehr bestehen. Ein Sonnenbrand auf dem Kopf ist aber auch dann noch unbedingt zu vermeiden und Sie tun gut daran, sich entsprechend zu wappnen.

Fazit

Gerade in den ersten Wochen nach der Haartransplantation stellt die direkte Sonneneinstrahlung eine ernsthafte Gefahr für den Heilungsprozess und das Anwachsen der transplantierten Haarfollikel dar. Auch starkes schwitzen ist der Heilung nicht zuträglich und kann negative Folgen haben.

Das Risiko wird geringer, je länger der Eingriff zurückliegt. Dennoch sollten Sie eine geeignete Kopfbedeckung tragen und sich lieber im Schatten, als in der prallen Sonne aufhalten. Grundsätzlich gilt bei einem medizinischen Eingriff nämlich immer: Besser Vorsicht als Nachsicht, zu viel Schutz gibt es nicht!

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