Haartransplantation: woher Haare? Spenderbereiche im Überblick
Medically reviewed by Dr. Ahmet Murat, MD
Written by Mehmet Y. — Updated on Juli 16th, 2025
“Haartransplantation: woher Haare?” – Diese Frage stellen sich wohl die meisten Menschen früher oder später, wenn Sie beginnen, sich mit dem Thema Haartransplantationen zu beschäftigen. Heute klären wir für Sie genau diese Fragen und gehen auf die Vorteile und Nachteile verschiedener Spenderregionen ein.
Wie läuft eine Haartransplantation ab?
Bei einer Haartransplantation werden Haarfollikel (Haarwurzeln) entnommen und von dem behandelnden Arzt an die vom Haarausfall betroffenen Stellen versetzt. Der Eingriff wird in aller Regel unter örtlicher Betäubung durchgeführt, sodass Sie währenddessen keine Schmerzen empfinden. Nach circa 3 bis 4 Monaten setzt der eigenständige Haarwuchs ein und nach etwa 12 Monaten ist das endgültige Volumen erreicht. In den Tagen nach dem Eingriff sollten Sie sich schonen und zum Beispiel keinen Sport treiben.
Nach aktuellem Stand werden hauptsächlich 2 Methoden für die Haartransplantation verwendet: Die FUE Technik (Follicular Unit Extraction) und die DHI-Methode, die eine Abwandlung der FUE Methode darstellt. Die FUE Haartransplantation macht aus, dass hierbei nur einzelne Grafts entnommen werden, keine ganzen Haarstreifen wie bei der früher üblichen FUT Technik. Dadurch wird der Bereich der Kopfhaut, der vom Eingriff betroffen ist, geschont und die Narbenbildung wird minimiert.
Woher kommen die Haare bei einer Haartransplantation?
Eine Haartransplantation wird mit Eigenhaar durchgeführt. Das bedeutet, Ihr eigenes Haar wird als Material für die Haartransplantation verwendet. Ihre eigenen Haarfollikel sind für Ihren Organismus im Gegensatz zu Haaren von anderen Personen keine Fremdkörper und somit wachsen die Grafts risikoarm und mit großer Erfolgschance im Empfängerbereich an.
Im Regel- und Idealfall werden die transplantierten Haarfollikel aus dem sogenannten “Kranzbereich” entnommen. Das ist der Bereich am Hinterkopf und an den hinteren Seiten des Kopfes. Diese Haare sind genetisch bedingt wenig bis gar nicht vom erblich bedingten Haarausfall betroffen. Das transplantierte Haar wird an den kahlen Stellen eingesetzt und behält auch dort seine genetischen Eigenschaften, wächst also nach einer Akklimatisierungsphase eigenständig nach und so fallen die Haare im Normalfall nicht wieder aus.
Haarausfall bei Frauen verläuft oft diffuser und der Spenderbereich ist weniger verlässlich als es beim männlichen Pendant der Fall ist. So möglich werden aber auch beim weiblichen Haarausfall bevorzugt Haare aus dem Kranzbereich genommen, um eine Transplantation durchzuführen.
Wann verwendet man Körperhaare bei der Haartransplantation?
Der Hauptgrund, warum mitunter Körperhaare als Spenderbereich genutzt werden, ist, dass nicht immer genug Haare im Kranzbereich zur Verfügung stehen. Wenn der Haarausfall weit fortgeschritten ist und ein großer Bereich wieder aufgefüllt werden soll, kann gerade eine Kombination von Kopfhaaren und Körperhaaren eine gute Alternative sein. Mitunter sind aber auch keine oder ausschließlich beschädigte Haarwurzeln im Kranzbereich übrig. Dann sind Körperhaare die einzig bleibende Möglichkeit, auch wenn Sie Ihre Erwartungshaltung in diesem Fall an die Bedingungen anpassen müssen.
Welche Körperhaare eignen sich für eine Haartransplantation?
Körperhaare sind nicht gleich und unterscheiden sich in Hinsicht auf Dicke, Wachstumszyklus und andere Faktoren. Dementsprechend eignen sich einige Körperregionen besser als andere, um als Spenderbereich für eine Haartransplantation zu dienen.
Barthaare
Barthaare eigenen sich gut zur Verdichtung, zum Beispiel am Hinterkopf. Wenn es darum geht, Haare auf vernarbte Bereiche auf dem Kopf einzusetzen, sind Barthaare sogar besser geeignet als Haare aus dem Kranzbereich. Aufgrund ihrer strukturellen Beschaffenheit eignen sich Barthaare hingegen nicht für den Haaransatz.
Bauchhaare & Schamhaare
Während Bauchhaare zumindest im Einzelfall noch Anwendung finden, eignen sich Schamhaare definitiv nicht als Spenderbereich für eine Haartransplantation auf dem Kopf. Die Gefahr, dass diese Haare bei der Entnahme geschädigt, und damit unbrauchbar gemacht, werden, ist einfach zu groß.
Brusthaare
Brusthaar können zur Verdichtung oder zum Kaschieren von vernarbten Bereichen eingesetzt werden, auch wenn sie als alleinige Spenderquelle nicht besonders geeignet sind. Die Entnahme der Haare aus dem Spenderbereich gestaltet sich bedeutend schwieriger als es bei Kopfhaaren der Fall ist.
Achselhaare
Achselhaare eignen sich eher nicht für eine Transplantation in den Kopfbereich. Es besteht ein erhöhtes Risiko auf Infektionen und in der Regel können auch keine ästhetisch ansprechenden Erfolge erzielt werden.
Rückenhaare
Rückenhaare weisen zwar eine ähnliche Struktur und Charakteristik auf wie Brusthaare, sind aber zumeist in einer kleineren Menge vorhanden. Wenn ausreichend Haare auf dem Rücken vorhanden sind, können sie ergänzend eingesetzt werden.
Armhaare
Die Entnahme von Armhaaren ist sehr schwierig und häufig mit größeren Komplikationen verbunden. Außerdem sind die Grafts zu schmal und zu kurz, um im Kopfbereich überzeugende Arbeit zu leisten.
Fazit
Für eine Haartransplantation in Istanbul wird bevorzugt Haar aus dem Kranzbereich verwendet. Wenn dieses nicht ausreicht, können unterstützend Bart-, Brust- oder auch Rückenhaare verwendet werden. Diese dienen aber in den wenigsten Fällen als alleiniger Spenderbereich, sondern werden vorwiegend zur Unterstützung eingesetzt.