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Kreatin Haarausfall – Leistungssteigerung mit Nebenwirkung?

Mann mit Haarausfall kämmt sich die Glatze
Dr. Ahmet Murat

Medically reviewed by Dr. Ahmet Murat, MD
Written by Mehmet Y. — Updated on Juli 16th, 2025

Viele Sportler treiben sich und ihren Körper täglich zu Höchstleistungen. Um an ihr Leistungsmaximum zu kommen, setzen viele von ihnen zusätzlich zum Training auch auf Nahrungsergänzungsmittel und leistungssteigernde Präparate. Ein besonders beliebtes Mittel zur Steigerung der Leistung ist Kreatin.

Eine Studie aus dem Jahr 2009 legt allerdings nah, dass Kreatin sich auf die Produktion von Dihydrotestosteron (DHT) auswirkt. Ein erhöhter DHT Spiegel wiederum kann zu Haarausfall führen. Wir untersuchen daher heute, ob es wirklich ein Zusammenhang zwischen Creatin und Haarausfall gibt, welchen Nutzen die Einnahme von Kreatin hat und ob in welchen Fällen Sie lieber auf das Präparat verzichten sollten.

Was ist Kreatin eigentlich?

Kreatin ist ein körpereigenes Aminosäure-Derivat. Gebildet wird es hauptsächlich in der Leber, den Nieren und der Bauchspeicheldrüse. Kreatin ist relevant für den Stoffwechsel und versorgt unter anderem die Muskeln mit Energie. Gerade bei kurzen und intensiven Belastungen wie beim Sprint oder beim Krafttraining spielt Kreatin eine wichtige Rolle, denn es versorgt die Muskulatur mit der für die Belastung benötigten Energie und macht sie somit leistungsfähig. Kreatin kann über die Nahrung, zum Beispiel Fleisch oder Fisch, aufgenommen werden. Viele Sportler nehmen Kreatin aber zusätzlich als Nahrungsergänzungsmittel zu sich. Besonders häufig fällt die Wahl dabei auf Kreatinmonohydrat.

Die Sportler hoffen, so ihre sportliche Leistung zu verbessern, schneller Muskelmasse aufzubauen und die Regenerationsphasen zu verkürzen und somit von den positiven Effekten des Präparates zu profitieren. Kreatin eignet sich dabei verhältnismäßig gut zur Unterstützung, denn es ist ein weitgehend erforschtes Nahrungsergänzungsmittel, das vergleichsweise wenig Nebenwirkungen hat.

Was ist DHT?

DHT ist ein Hormon, das als Nebenprodukt vom männlichen Sexualhormon Testosteron gebildet wird. Das Testosteron wird im Körper durch das Enzym 5-alpha Reduktase in Dihydrotestosteron (DHT) umgewandelt. Grundsätzlich ist DHT ein wichtiges Hormon, das unter anderem zur Ausbildung der männlichen Geschlechtsmerkmale benötigt wird.

Bei einer entsprechenden genetischen Veranlagung kann DHT aber Haarausfall verursachen. Bei erblich bedingtem Haarausfall geht die Ursache nämlich auf eine Überempfindlichkeit der Haarfollikel auf dieses Hormon zurück. Wissenschaftlich lautet die Bezeichnung dieser Form des Haarausfalls “androgenetische Alopezie”. Männlicher Haarausfall steht also oft in Zusammenhang mit Dihydrotestosteron, wobei die Überempfindlichkeit entscheidender ist, als die Menge des produzierten Hormons an sich.

Der Bartwuchs verhält sich übrigens abweichend. Dieser wird durch einen erhöhten DHT-Spiegel gefördert. Bei unregelmäßigem Bartwuchs liegt oft eine variierende Empfindlichkeit der Haarfollikel auf dieses Hormon zugrunde.

Was hat Kreatin mit Haarausfall zu tun?

Eine Studie aus dem Jahr 2009 hat Kreatin mit Haarausfall in Verbindung gebracht. In dieser südafrikanischen Testreihe wurde Rugby-Spielern Kreatin verabreicht. Das Ergebnis zeigte, dass die Probanden nach kurzer Zeit einen deutlich erhöhten DHT-Spiegel aufwiesen. Auch wenn ein erhöhter Spiegel nicht automatisch zu Haarausfall führt, gilt er als Risikofaktor.

Die Studie kann keinen wissenschaftlichen Beweis über den Zusammenhang von Kreatin und einem vermehrten Haarausfall liefern. Viele Kliniken sehen aber aufgrund von empirischen Beobachtungen einen Zusammenhang. Für die Einordnung der Studie selbst ist dennoch zu beachten, dass vergleichbare Studien den Zusammenhang nicht bestätigen konnten und dass nicht ganz klar ist, welche konkreten Präparate für die Testreihe verwendet wurden. Es gibt daher unter anderem den Kritikpunkt, dass es auch ein Nahrungsergänzungsmittel eines bestimmten Herstellers sein könnte, das abweichende Nebenwirkungen mit sich bringt.

Die Studienlage: Gibt es Beweise?

Es gibt, wie aufgeführt, keine wissenschaftlich eindeutigen Beweise dafür, dass Kreatin Haarausfall verursacht. Es gibt nur wenige wissenschaftliche Studien und viele Informationen gehen nur auf persönliche Erfahrungsberichte zurück, nicht auf wissenschaftlich untersuchte Testreihen. Auch die Untersuchung aus dem Jahr 2009 liefert geringe Datenmengen. Damals wurden nur rund 20 Sportler getestet. Wir bewegen uns hier also eindeutig im Bereich der Spekulationen. Viele Erfahrungsberichte deuten aber dennoch daraufhin, dass es unter bestimmten Umständen einen Zusammenhang zwischen Kreatin und Haarausfall geben könnte.

Pro & Contra Argument für Kreatin Nutzung bei Haarausfall
Pro & Contra Argument für Kreatin Nutzung bei Haarausfall

Wann könnte Kreatin den Haarausfall beeinflussen?

Wie erläutert, gibt es keine wissenschaftlich belastbaren Studien, die die Auswirkungen von Kreatin auf den DHT-Spiegel belegen. Sollte sich das ändern, wäre die Einnahme von Kreatin grundsätzlich ein Risikofaktor für den Haarwuchs. In Kombination mit einer Überempfindlichkeit der Haarwurzeln auf DHT würde die Einnahme von Kreatin den Haarausfall verstärken oder sogar bedingen.

Aktuell ist aber davon auszugehen, dass ein Risiko vor allem oder ausschließlich für Menschen besteht, die ohnehin eine genetische Veranlagung haben und unter androgenetischer Alopezie leiden. Individuelle Faktoren bedingen dann, wie stark sich das Kreatin tatsächlich auf den Verlauf auswirkt. Eine Einnahme des Nahrungsergänzungsmittels über lange Zeiträume und in hohen Dosen könnte das Risiko erhöhen.

Haarausfall – Was tun?

Wenn Sie bereits unter Haarausfall leiden, oder eine genetische Veranlagung in Ihrer Familie vorliegt, ist die Verunsicherung oft groß. Während zum Beispiel eine gesunde Ernährung, die Reduktion von Stress und die ausreichende Zufuhr von Zink und Vitamin D und B wichtige Faktoren sind, um dem Haarverlust entgegenzuwirken, kann ein klinischer erblich bedingter Haarausfall nur selten mit Hausmitteln aufgehalten werden.

Während medikamentöse Behandlungen kurzfristige Ergebnisse erzielen können, ist eine Haartransplantation die einzige Methode, um langfristige und dauerhafte Ergebnisse zu erzielen. Bei einer Haartransplantation werden Haarfollikel aus dem Spenderbereich (meist Haarkranz) entnommen und an die kahlen Stellen verpflanzt. Aufgrund ihrer genetischen Bedingungen wachsen die gesunden Haare bei einem erfolgreichen Eingriff auch in den vom Haarausfall betroffenen Regionen eigenständig weiter und sind ihrerseits nicht vom Haarverlust betroffen.

Wenn Sie sich für einen Eingriff entscheiden, hat eine Haartransplantation in Istanbul viele Vorteile. Neben günstigeren Preisen als in vielen anderen Ländern, haben Sie es hier auch mit qualifizierten Medizinern zu tun, die vergleichbare Eingriffe schon viele Male durchgeführt haben. Ein wichtiger Hinweis auf die Qualität der jeweiligen Klinik sind die unabhängigen und echten Bewertungen früherer Patienten und die Vorher-Nachher-Bilder.

Fazit: Sollte man auf Kreatin verzichten?

Es gibt keinen wissenschaftlich eindeutigen Beweis, dass Kreatin sich auf den Haarwuchs auswirkt. Die südafrikanische Studie legt zwar nahe, dass die Produktion von DHT durch die Einnahme von Kreatin-Präparaten gesteigert werden könnte, es fehlen aber belastbare Beweise für diese Beobachtung.

Wenn Sie nicht ohnehin an einer genetischen Disposition leiden, ist das Risiko durch Kreatin somit als sehr gering einzuschätzen. Sollten Sie Kreatin einnehmen und feststellen, dass Ihr Haarwuchs rückläufig ist, können Sie eine Pause bei der Einnahme einlegen und prüfen, ob diese sich auf die Entwicklung auswirkt. Sollte der Haarausfall fortschreiten, wenden Sie sich gerne an einen spezialisierten Experten. Wir beraten Sie gerne unabhängig und unverbindlich und beantworten all Ihre Fragen.

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